Kanzler Merz befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen der klaren Abgrenzung von der AfD und der teilweisen Übernahme migrationspolitischer Rhetorik. Diese Strategie birgt das Risiko eines problematischen Widerspruchs.
Merz betont wiederholt die Unterschiede in den politischen Überzeugungen zwischen CDU und AfD. Er kritisiert die AfD als eine Partei, die die Union spaltet und ein positives deutsches Image zerstört.
Jedoch zeigt sich ein bedenklicher Trend, da Merz in der Diskussion um Abschiebungen ähnliche Rhetorik wie die AfD verwendet und somit fremdenfeindliche Elemente verstärkt. Die Diskrepanz zwischen seiner betonten Besonnenheit und den schärferen Aussagen wirft Fragen auf.
Studien deuten darauf hin, dass das Übernehmen von politischen Forderungen der AfD zu einer Legitimierung dieser Partei beitragen kann. Es besteht die Gefahr, dass Merz‘ Aussagen unrealistische Erwartungen wecken, die politisch schwer umsetzbar sind.
Die Schlussfolgerungen legen nahe, dass Merz durch den Versuch, Distanz zur AfD zu wahren und gleichzeitig ihre Rhetorik zu adaptieren, ungewollt zu einer Normalisierung rechtsextremen Gedankenguts beitragen könnte. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Debatte und könnte die Position der AfD weiter stärken.

